Wohnprojekt INNSBRUCKERSTRASSE, Hall
STÄDTEBAULICHE KONZEPTION
Wie im Gutachten des Raumplaners DI Rauch zum gegenständlichen Grundstück formuliert, handelt es sich bei der bestehenden Bebauung der Nachbarschaft um ein inhomogenes Umfeld. Aus diesem Grund erscheint uns eine identitätsstiftende, einprägsame „Großform“ als die richtige städtebauliche Antwort auf diesen Ort.
BAUFLUCHTLINIEN
An der Innsbruckerstrasse wurde die Flucht des westlich gelegenen Einfamilienhauses übernommen. Der Abstand zur Grundgrenze und Verkehrsfläche beträgt hier 3,0 Meter.
Entlang der Bahnhofsstrasse wurde die Flucht des südlich gelegenen Einfamilienhauses aufgenommen. Hier beträgt der Abstand zur Grundgrenze und damit zum Gehsteig 3,2 Meter.
VORGABEN BAUBEZIRKSAMT INNSBRUCK
Der Abstand zum Giessen entlang der südlichen Grundgrenze wurde mit 5,0 Metern eingehalten. Desgleichen wurde der Abstand zum Buslerbach, dem Kanal entlang der östlichen Grundgrenze mit 0,5 Metern eingehalten.
Um den Vorgaben des Hochwasserschutzes zu entsprechen, wird das Erdgeschossniveau der gesamten Anlage auf 560,90 angehoben, so dass die druckfest verglasten Brüstungen der Laubengänge und des Geschäftslokals im EG auf 561,50 liegen und damit den Hochwasserschutz erfüllen. Dadurch entsteht an der Kreuzung ein Höhenunterschied gegenüber dem Strassenniveau von 0,30 Meter. Die Hauszugänge und der Vorplatz des Geschäftslokals sind über behindertengerechte Rampen und Freitreppen erreichbar. Die Gartenseite wird durch eine Mauer mit OK 561,50 geschützt.
Die tieferliegende Garageneinfahrt, die Hauseingänge, der Geschäftseingang und der Zugang zum Kinderspielplatz von Süden her werden durch technische Massnahmen (Dammbalkenverschlüsse) geschützt.
BAUKÖRPER
Der eingereichte Entwurf sieht für das exakt dreieckige Grundstück einen im Grundriss L-förmigen, zwei schenkeligen Baukörper vor. Die beiden senkrecht zu einander stehenden Schenkel fassen nach Süden hin einen Hof ein. Sie sind entlang der südlichen Grundgrenze an die Dreiecksform des Grundstücks angepasst und hängen nur im Erdgeschoss zusammen. Ab dem 1. Obergeschoss treten sie als zwei durch eine Lücke getrennte Häuser (Haus 01 und 02) in Erscheinung. Die Lücke ist auf der Strassenseite aus schallschutztechnischen Gründen geschlossen, so dass die Fassade auf der „Aussenseite“ durchläuft.
Der Baukörper entlang der Innsbruckerstrasse verfügt über 4 (E+3), derjenige entlang der Bahnhofsstraße über 5 oberirdische (E+4) Geschosse.
Die zulässigen maximalen Gebäudehöhen von 15,0m an der Bahnhofsstrasse und 12,5m an der Innsbruckerstrasse werden ausgenützt.
Auf die in der Ausschreibung angebotenen zurückversetzten Dachgeschosse wurde bewusst verzichtet, um eben gerade eine zerklüftete Kleinteiligkeit zu vermeiden.
Um die Abstandsbestimmungen gemäss TBO Richtung Süden einzuhalten, werden die Baukörper entlang dieser Grundgrenze terrassiert (Grundabstand=0,6 der Gebäudehöhe). Denkbar wäre hier auch die Festlegung einer Baufluchtlinie, da es sich beim angrenzenden Grundstück um öffentliches Gut handelt.
Auf die Kreuzungssituation reagiert das Ensemble mit einer abgerundeten Ecke. Das Erdgeschoss ist unter der Rundung ausgenommen, so dass ein gemeinsamer überdachter Vorplatz für das Geschäftslokal und den Eingang des Hauses 02 entsteht.
Das weit auskragende Vordach des Hauses 02 Richtung Kreuzung mit der kreisrund ausgestanzten Öffnung ist ein architektonisches Element mit Wiedererkennungswert.
ERSCHLIESSUNG
Die überdachte Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt von der Bahnhofsstrasse her. Die beiden Häuser verfügen jeweils über ein Stiegenhaus mit Aufzug und sind als Laubengangtypen konzipiert. Beide Stiegenhäuser sind direkt von den angrenzenden Strassen aus erreichbar und haben einen Zugang zum zentralen Innenhof in dem sich auch der Kinderspielplatz befindet.
Die Laubengänge sind zur Strasse hin fixverglast mit je einem öffenbaren Flügeln pro Achsenfeld.
NUTZUNG
Das 1. Untergeschoss dient als Tiefgarage mit 32 PKW Abstellplätzen. Es beherbergt weiters den Fahrradraum, die Parteienkeller und die Haustechnikräume.
Sämtliche Aufenthaltsräume sind zur Gartenseite hin orientiert. Zu den Laubengängen sind ausschliesslich Bäder, Küchen und Vorräume orientiert. Dadurch ist eine optimale Wohnqualität gewährleistet.
Das Projekt verfügt über 32 Wohnungen und ein Geschäftslokal. Die Nutzfläche beträgt in Summe ca. 2000m2.
BALKONE-GÄRTEN
Sämtliche Wohnungen verfügen im Erdgeschoss über Gärten und in den Obergeschossen über nach Süden oder Westen orientierte Balkone oder Terrassen.
GESAMTWOHNFLÄCHE: 1.905m²
GEWERBEFLÄCHE: 140m²
NUTZFLÄCHE GESAMT: 2.045m²
TERRASSEN: 533m²
GÄRTEN: 292m²
PKW: 41