Kork-Dämmstoffe
Kork-Dämmstoffe werden aus dem Kork der Rinde der Korkeiche hergestellt und gehören zu den organischen Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Korkschrot/Korkgranulat wird entweder „natur“ (getrocknete und granulierte Korkrinde) oder expandiert angeboten. Für Korkdämmplatten wird der gemahlene Kork ohne Zusätze im überhitzten Wasserdampf gebacken und dabei expandiert. Die Dämmwirkung wird durch die luftgefüllten Zellen erzeugt, die durch das Expandieren des Korks vergrößert werden. Technische Daten (Auswahl)
Umwelt- und Gesundheitsrelevanz
Gewinnung der PrimärrohstoffeDas Schälen der Rinde schadet der Korkeiche nicht, solange nur ein Drittel der gesamten Baumrinde geschält und die 2 - 3 mm starke Wachstumsschicht nicht zerstört wird, unter der wieder neuer Kork heranwachsen kann und die den Baum vor dem Austrocknen schützt. Die erste Schälung (besonders harzreich, Jungfernrinde) der Korkeichen erfolgt nach 25 - 40 Jahren. Dieser erste Kork hat eine harte und unregelmäßige Struktur und wird im Wesentlichen zu Kork-Dämmstoffen verarbeitet. Nach der Ernte der Jungfernrinde bildet sich eine neue Korkschicht. Weitere Schälungen mit abnehmendem Harzgehalt können nur alle 9 - 12 Jahre erfolgen, damit sich die Rinde regenerieren kann. Die erste dieser Schälungen wird 'secondary cork' genannt, jede weitere wird mit 'amadia' bezeichnet. 'Secondary cork' ist gleichmäßiger als die Jungfernrinde, erreicht aber noch nicht die Qualität von 'amadia', aus der schließlich Weinkorken und Korkbodenbeläge hergestellt werden. VerfügbarkeitKork gehört zu den nachwachsenden Rohstoffen und ist bei entsprechender Bewirtschaftung ausreichend verfügbar. Das Hauptanbaugebiet der Korkeiche liegt in Portugal (ca. 51%, Spanien ca. 28%), wo der Korkan- und Korkabbau strengen gesetzlichen Regeln unterworfen ist. Die Abholzung der artenreichen Korkeichenwälder wurde eingestellt und die Wälder werden wieder maßvoll bewirtschaftet. Verwendung von Recyclingmaterialien / ProduktionsabfällenFür die Herstellung von Korkschrot finden auch Flaschenkorken oder Produktionsabfälle aus der Korken und Bodenbelagsherstellung Verwendung. Die Verwendung von alten Kork-Dämmplatten oder Kork-Bodenbelägen ist ebenfalls möglich, sofern keine Verunreinigungen z.B. durch Kleberreste vorliegen. Arbeitshygienische RisikenKork-Dämmstoffe sind i.d.R. ohne besondere Sicherheitsmaßnahmen zu verarbeiten. Wurden die notwendigen Temperaturen beim Expandieren überschritten, können polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Phenole enthalten sein, was meist am unangenehmen Geruch zu erkennen ist. Umwelt- und Gesundheitsrisiken bei bestimmungsgemäßer Nutzung
Schadstoffabgabe / Emissionen in den InnenraumWurden die notwendigen Temperaturen beim Expandieren überschritten (minderwertige Backkorkprodukte), können Verschwelungsprodukte abgegeben werden, was i.d.R. aber am unangenehmen Geruch zu erkennen ist. Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) aus Kork-Dämmstoffen wurden in aktuellen Messungen nicht mehr festgestellt. Schadstoffabgabe / Emissionen in den AußenraumGefährdungen von Wasser, Luft und Boden durch eingebaute Kork-Dämmstoffe sind nach heutigem Kenntnisstand nicht zu erwarten. WiederverwendungBei zerstörungsfreiem Ausbau ist eine Wiederverwendung von gebrauchten Korkdämmplatten theoretisch möglich. Kork-Schrot / Kork-Granulat könnte abgesaugt und wiederverwendet werden. Stoffliche VerwertungKorkbruchstücke ohne anhaftende Klebereste lassen sich zu Korkschrot verarbeiten und zur Auflockerung von Böden verwenden. Energetische VerwertungIst eine stoffliche Verwertung nicht möglich, müssen Kork-Dämmstoffe der energetischen Verwertung zugeführt werden. Beseitigung / Verhalten auf der DeponieEine Deponierung des organischen Dämmstoffs Kork ist seit dem 01.05.2005 ohne thermische / energetische Vorbehandlung nicht mehr möglich. baubiologisch relevante Kenndaten über Polystyrol | Quelle: „wecobis“ Zusammengefasst ergibt sich daraus für Kork-Dämmplatten folgende baubiologische und technische Bewertung:
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