Metalle
Neben dem Verzicht von Produkten der chemischen Industrie zugunsten von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen gibt es noch einen zweiten für die Baubiologie wesentlichen Fragenkreis, der vor allem die Verwendung von Metallen betrifft. Metall sind in ihrer Nutzung weitgehend schadstofffrei, wären also aus baubiologischer Sicht nicht abzulehnen. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass die Gewinnung der metallischen Rohstoffe mit gravierenden Umweltbelastungen verbunden ist. Enormer Landverbrauch, vor allem in Ländern der dritten Welt, Emission von giftigen Schwermetallen, die Böden und Wasser belasten und was am schwersten wiegt ein exorbitanter Verbrauch von nicht erneuerbaren Energien und damit verbundene CO²-Emissionen. Die häufigste Anwendung von Metallen im Bauwesen ist die von Bewehrungsstahl in Stahlbeton. Je nach Spannweiten und statischem System ist mit einem Stahlverbrauch von 110-160kg/m3 Beton zu rechnen. Ein Vergleich der Umweltkennwerte der verfügbaren tragenden Baustoffe zeichnet ein deutliches Bild:
Auch hinsichtlich der Verwendung von Stahlbeton ist eine Gewichtung vonnöten. Für die meisten Baubiologen ist Beton ein Baustoff, der abzulehnen ist. Aus meiner Sicht bietet aber Beton so viele Vorteile (Festigkeit, Brandverhalten, Wirtschaftlichkeit, Formbarkeit, Recyclierbarkeit) und ist auch die Grundlage einer modernen Baukultur, dass die Nachteile (Landschaftsverbrauch, Primärenergie-Einsatz und CO² Ausstoß bei Zementproduktion) bei sinnvoller Anwendung in Kauf genommen werden können. Zumal Beton keinerlei gesund-heitsgefährdende Substanzen emittiert. Es gilt allerdings, den Einsatz von Beton auf ein Minimum zu beschränken. Das wirkt sich auch auf die Behaglichkeit und die Baukosten positiv aus. Weitere Anwendungen von Metallen betreffen:
Für Fensterprofile bietet sich Holz als Alternative an. Aber auch für Vorhangfassaden gibt es attraktive Kombinationen aus tragender Holzstruktur und korrosionsbeständigen Glashalte-profilen aus Aluminium. Für Dacheindeckungen gibt es als Alternative zum Blechdach die Ziegeleindeckung oder das bituminöse Flachdach. Auch für Fassadenverkleidungen stehen eine Reihe von architektonisch gut geeigneten Alternativen zu Stahl- und Aluminiumblechen zur Verfügung. Dazu gehören Faserzementverkleidungen, Holzverkleidungen und Vollwärmeschutzsysteme mit Silikatputzen. Dazu noch ein ökologischer Vergleich der Baustoffe:
Daraus lässt sich eine weitere baubiologische Regel ableiten: Baustoffe aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen statt Metalle zu verwenden.
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