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Geschichte der Radiästhesie

Umgangssprachlich wird für alle Phänomene im Zusammenhang mit geobiologischen Stör-

feldern der Sammelbegriff Erdstrahlen verwendet. Von alters her wurde auch von Reizzonen gesprochen. Einer der Pioniere auf dem Gebiet der Erforschung biologisch wirksamer radiä-sthetischer Zonen, Dr. E. Hartmann, prägte in den 1950er Jahren den Begriff der Geobiologie

für dieses Wissensgebiet. Für die krankmachende Wirkung dieser Zonen werden auch die Begriffe geopathogen bzw. geopathisch verwendet.

Radiästhesie ist die Gabe bzw. die Kunst der Strahlenfühligkeit und damit die Fähigkeit, physikalisch noch nicht direkt, zumindest nicht im Gesamten, messbare Strahlenimpulse, Zonen und Felder mit Hilfe der Wünschelrute oder des Pendels aufzuspüren.“
Quelle: „Erdstrahlen-und deren Einfluß auf die Gesundheit des Menschen“, von Emil Worsch

Die älteste Darstellung dieser Kunst ist eine 8000 Jahre alte Höhlenzeichnung am Nordrand des Atlasgebirges, die einen Rutengänger bei seiner Arbeit zeigt.

Bereits in prähistorischer Zeit wurden Ruten und Zeigestäbe zum Auffinden von Wasser und Metallen verwendet. Im chaldäische-babylonischen Raum gab es eine Göttin der Quellen und des Wassers. Sie war zugleich die Herrin des magischen Stabes.

Auch Moses Stab, mit dem er an den Felsen schlug, worauf das Wasser hervor sprudelte, kann als stabförmige Rute aufgefasst werden. Es ist anzunehmen, dass auch die späteren stabförmigen Insignien der Macht, wie der Krummstab der Pharaonen und das Szepter der europäischen Könige und Kaiser symbolisierte Ruten darstellen.

Nach P. Ernst Hoch gab es schon um 1350 v.Chr. in Südafrika und Togo Brunnenanlagen und Zinkbergwerke, die mit Hilfe der Rute gefunden wurden. Plinius der Ältere (gest. 79 n.Chr.) nannte die Rute das Werkzeug der Wasserschmecker. Breite Erwähnung findet die Radiästhesie auch im Corpus Agrimensorum der Herzog August-Bibliothek in Wolfenbüttel

(5.-6.Jhdt. n. Chr.). Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Vorschriften für Feldvermesser aus der Zeit von 50 v. bis 200 n. Chr., die Anweisungen für die etruskischen Auguren über die Ziehung von Grenzen, die Anordnung von Straßen und den Bau von Städten enthält.

Auch im Nibelungenlied wird die geheime Macht der Wünschelrute besungen. Der berühmte mittelalterliche Arzt und Forscher Paracelsus (1493-1541) brachte das Wissen um die Radiästhesie mehrfach zum Ausdruck. Goethe spricht vom magischen Reis und soll auch selbst fähig gewesen sein, mit diesem Instrument um zu gehen.

Die mittelalterlichen Bergleute, die nach Erz schürften, nannten sie die „Göttliche“ oder die „glücksbringende Rute“.

Ab dem 18. Jahrhundert geriet die Radiästhesie vermutlich als Folge der Aufklärung und des Aufbruchs der Naturwissenschaft in Vergessenheit um im 20. Jahrhundert eine Renaissance zu erleben.

Mit der Entwicklung der Griffenlängenrute (Lecher-Antenne) und der Wiederentdeckung der Gitternetze brachte diese Epoche entscheidende Fortschritte auf dem Gebiet der Geo-biologie. Seit den 1930er Jahren werden die Phänomene der geobiologischen Störzonen auch von der Naturwissenschaft erforscht.

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Horizontal- und Vertikalruten, Quelle: „Erdstrahlen-und deren Einfluß auf die Gesundheit des Menschen“, von Emil Worsch