Schimmelpilze
Schimmelpilze kommen in der Umwelt des Menschen überall vor. Sie wachsen auf organischen Substraten, sofern ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffe zur Verfügung stehen, und gedeihen in einem Temperaturbereich von +5 bis +32 Grad Celsius. Ihre Sporen verbreiten sich über die Luft und werden daher ständig vom Menschen eingeatmet. Das Artenspektrum variiert, je nach Umweltbedingungen. Der Mensch trägt durch seine Lebensgewohnheiten wie zum Beispiel durch Straßenstaub, Lüften, kontaminierte Lebens-mittel, Bedarfsgegenstände, Pflanzen, Haustiere, Müllentsorgen und das Reinigungs-verhalten dazu bei, dass sich eine mehr oder weniger große Zahl von Schimmelpilzen in Innenräumen festsetzt. Die Schimmelpilze werden durch die Aktivität der Bewohner verwirbelt und sind im Hausstaub nachweisbar. Zu einer Vermehrung kommt es insbesondere durch sichtbar oder unsichtbare Feuchtigkeitsschäden. Durch geeignete und professionelle Untersuchung ist ein Nachweis von Schimmelpilzen in der Innenraumluft einfach. Schwieriger gestaltet sich die gesundheitlich Bewertung, weil objektive Grenzwerte fehlen und die gesundheitliche Belastung von individuellen Faktoren abhängt. Sind Kontaminationen direkt sichtbar, müssen sie fachgerecht entfernt werden. Verdeckt wachsende Schimmelpilze, wie zum Beispiel in der Trittschalldämmung, in der Mineralwolle-Dämmung von Gipskarton-Ständerwänden oder hinter Wandverkleidungen sind schwerer zu diagnostizieren und zu beheben. Dabei kann die Kenntnis der Vorgeschichte des Befalls (Wasserschaden etc.) hilfreich sein, um aufwendige Untersuchungen zu vermeiden. Schließlich müssen Materialproben entnommen und mikrobiologisch untersucht werden, um das Ausmaß des Befalls zu bestimmen. „Eine allgemeine Risikobewertung von Schimmelpilzen ist generell nicht möglich, weil das Auftreten einer Infektion oder Allergie vom Immunstatus des Menschen abhängt. Daher kann nur eine relative Risikobewertung unter Einbeziehung der Prädisposition und der Immun-kompetenz vorgenommen werden.“ Für immunkompetente Personen besteht nach heutigem Kenntnisstand kein Infektionsrisiko. Allerdings gelten alle Schimmelpilze als Allergene. Von Allergologen wird die Meinung vertreten, dass erst hohe Konzentrationen von Schimmelpilzen, wie zum Beispiel an Arbeitsplätzen in der Abfallwirtschaft, in der Landwirtschaft oder bei Sanierungsarbeiten in Innenräumen zu einer Sensibilisierung führen können. Die Gefahr einer Intoxikation besteht nach derzeitigem Forschungsstand lediglich bei starker Kontamination durch Stachybotrys-Sporen, die allerdings nur in seltenen Fällen bei Sanierungsarbeiten vorkommt. Trotzdem ist eine Sanierung von befallenen Bauteilen jedenfalls durchzuführen. Hierzu hilft das folgende einfache Bewertungsschema:
Das Auftreten von Schimmelpilzbefall kann sowohl Baumängel als auch mangelhaftes Nutz-ungsverhalten zur Ursache haben. Bei der Sanierung ist darauf zu achten, dass sie von fachlich qualifizierten Unternehmen durchgeführt wird. Dabei gelten folgende Regeln und Hinweise:
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