Gesundheitsrisiken in Folge von Radioaktivität in Gebäuden
Der Ausgangspunkt der gesundheitlichen Auswirkungen von Radioaktivität ist die Ionisation, da ionisierte Atome oder Moleküle nicht mehr chemisch stabil sind und dadurch Folgereaktionen auslösen können. Neben der Ionisation sind auch schon Anregungszustände der betroffenen Atome relevant. In Organismen werden dadurch die komplizierten Reaktionsabläufe in den betroffenen Zellen gestört. Es werden direkte und indirekte Effekte unterschieden, die etwa zu gleichen Teilen an der Stahlenwirkung beteiligt sind. Bei der direkten Wirkung erfolgt die Energieabsorbtion im empfindlichen biologischen Molekül selbst. Bei der indirekten Wirkung erfolgen Energieabsorbtion und biologische Wirkung in verschiedenen Molekülen, nachdem durch die ionisierende Strahlung Radikale entstanden sind. Nach dem Ausmaß des Schadens lassen sich verschiedene Stufen der Schädigung unter-scheiden. Zunächst wird durch das Immunsystem versucht, die Schäden zu reparieren. Wenn eine Zelle nicht mehr repariert werden kann und die Zelle nicht mehr in der vorgesehen Weise mit anderen kooperiert, kann es zu Fehlfunktionen kommen, die zu einer unkontrollierten Teilung und Vermehrung dieser geschädigten Zelle führt. Dies kann im Laufe mehrer Jahre zu einer strahlenbedingten Krebserkrankung führen. Die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung steigt mit der Strahlendosis. In der Empfehlung der internationalen Strahlenkommission von 2007 wird von einer linearen Dosis-Wirkung-Beziehung auch bei niedrigen Dosen ausgegangen, da die Vielzahl der epidemiologischen Studien eine lineare Dosis-Wirkung-Beziehung ohne Schwellenwert zeigt. Dies impliziert, dass keinerlei Wirkung nur bei Dosis null gegeben ist. Es könnte also ein einziger radioaktiver Zerfall eine Krebserkrankung auslösen. |